Das Mimi-Brot oder wie Hafer neue Hoffnung gibt!
- Nina backt's
- 13. Okt. 2019
- 2 Min. Lesezeit
Jetzt lernt unser Sandwich also das Lesen. Und glaubt man dem Kinderlied, das unsere Jüngste schon inbrünstig trällert, so lernen das wirklich „ALLE“ Kinder, selbst Indianer und Chinesen. Meine Schlussfolgerung daher: für einen waschechten Rohrendorfer ist Lesenlernen ein Klacks. Mit dem Kinderlied und den etwas verblichenen Erinnerungen an die ersten Leseerfahrungen unserer Erstgeborenen im Kopf, ging ich also durchaus entspannt in die nachmittägigen Silbenübungen. Und anfangs war ich wirklich tief berührt. Mit welcher Mühe sich die Silbe den Weg vom Kopf durch den Mund ins Freie bahnte, glich einer Herkulesaufgabe. Die Zunge schlug Salti, aus den Ohren rauchte es und die Augen funkelten wild entschlossen den Buchstaben den eigenen – sehr starken – Willen aufzuzwängen. Und bevor man dachte, das wird jetzt nix mehr, schimmerte die Hoffnung, denn der Sandwich gab sich zuversichtlich. Stand am Blatt „M i“ , so wurde minutenlang das i an das m angehängt, um dann der Mutter die verblüffende Frage voller persönlicher Überwältigung zu stellen: "Mama, steht da Im? Ja, da steht Im!!!!“. Die Mutter konnte es nicht fassen. „Heast, Bua, das Lesen lernen sogar Indianer und Chinesen! Da steht Mi!“ Oh Gott! Und so kam es, dass die Zeit reif war für das Mimi-Brot. Voller Hafer, wunderbar gesund und glaubt man diversen Gesundheitsplattformen, die Droge schlechthin für das kindliche Gehirn und ACHTUNG: DOPPELSCHLAG: und die Nerven der Mutter! So rund, wie das Brot schließlich aus dem Topf fiel, so rund und gern mit Zwilling nehmen wir künftig die MIs und freuen uns wie die Schneekönige, wenn die Mimi endlich zu Besuch kommt. Mimi, nimm das Lama, die Lilli und den Willi auch gleich mit! Wir machen eine Sause, dass es kracht! Gebe reichlich Prosecco für die Mutter aus und wenn dann der Mutter Zunge streikt, macht das gar nichts. Nichts ist umsonst, den Preis, den zahl ich gern ;-)
Vorteige:
Sauerteig über 3 Stufen:
1. Stufe:
70 g Dinkelmehl Type 630
70 Wasser lauwarm
14 g Anstellgut aus dem Kühlschrank
... verrühren und etwa 5-6 h abgedeckt bei Raumtemperatur stehen lassen
2. Stufe:
Sauerteig aus 1. Stufe und
70 g Dinkelmehl Type 630
70 Wasser lauwarm
... verrühren und etwa 6-8 h abgedeckt bei Raumtemperatur stehen lassen (z.B.: über Nacht)
3. Stufe:
Sauerteig aus 2. Stufe und
80 g Dinkelmehl Type 630
80 Wasser lauwarm
... verrühren und etwa 2-3 h abgedeckt bei Raumtemperatur stehen lassen
Der Sauerteig macht Blasen und ist bereit für die Zugabe im Hauptteig.
Kochstück, kann am Backtag hergestellt werden:
160 g Haferflocken (gerne klein- und großblättrig gemischt)
400 g Wasser
16 g Salz
... am Ofen im Topf puddingartig aufkochen, eindicken und abkühlen lassen
Hauptteig
gesamtes Kochstück
reifer Sauerteig
230 g Dinkelvollkornmehl
140 g Dinkelmehl 630
16 g Olivenöl
5 g frische Hefe
Alle Zutaten der Vorstufen und jene des Hauptteiges 5 Minuten auf niedrigster Stufe und 3- 5 Minuten auf zweiter Stufe zu einem glatten Teig kneten. Den Teig abgedeckt ca. 30 Minuten bei Raumtemperatur gehen lassen. Danach rund einschlagen (der Teig ist recht weich, TA 178, darum backen wir auch im Topf!) und mit Schluss nach unten ca. 1 h im Gärkorb reifen lassen. Den Teigling in den gut vorgehizten Topf stürzen und 25 Minuten bei 250°C mit Deckel, weitere 25 Minuten bei 180°C bei O/U-Hitze backen. Am Gitter auskühlen lassen.

Commenti